Pressestimmen

Produktionen in umgekehrt chronologischer Reihenfolge

Konfusionen

Jürgen Richter ist fasziniert davon, dass die Einakter von Alan Ayckbourn das reflexhafte und dadurch demaskierende Verhalten der Menschen offenlegen:

"Dabei verstehen es die Darsteller, ihren Figuren noch in den absurdesten Aktionen die Wiedererkennbarkeit zu bewahren. (...) Man kann diese Ansammlung von lächerlichem Fehlverhalten genießen, sollte die Pointen aber besser nicht auf die leichte Schulter nehmen."
Jürgen Richter, (FAZ, 10.11.2017)


Andrea Pollmeier beobachtet, dass das Vertraute "nur ein klein wenig überdreht" wird und dadurch Komik und Ironie entstehen:

"Mit Humor und Gespür für zwischenmenschliche Feinheiten hat das Ensemble 'Konfusionen' realisiert."
Andrea Pollmeier, (Frankfurter Rundschau, 24.10.2017)


Der Gott des Gemetzels

Jürgen Richter findet Gefallen an dem "von vierfacher Selbstgerechtigjeit zielstrebig zur völligen Selbstentblößung getriebenen Kabinettstück":

Selten hat man im Kellertheater eine so stimmige und von Spielfreude getragene Komödie gesehen. In dem mit Absurdität und Biss aufgeladenen Stück, in dem die Gutmenschen endlich mal Zähne zeigen dürfen, hat das Ensemble sein kongeniales Thema gefunden.
Jürgen Richter, (FAZ, 15.10.2015)


Strandgut-Autor Winnie Geipert freute sich im ausverkauften Haus über das "prächtige Tohuwabohu" und schreibt in der Oktober-Ausgabe:

Wie in einem Boxkampf positionieren sich die Vier in immer neuen Aufstellungen, zunehmend bereit, übereinander herzufallen. Wunderbarer Höhepunkt ist auch hier, wenn Annette das Handy des entgeisterten Gatten in der Blumenvase versenkt und sich dann - wie das Publikum - nicht mehr einkriegt vor Freude.
Winnie Geipert, (Strandgut Oktober 2015)



Claudia Reinhard von der FR befindet, das Ensemble "erstürmt mit Elan" die Eskalationsstufen des Kammerstücks:

Alle vier Darsteller [laufen] zu Höchstleistungen auf. Sie kotzen leidenschaftlich auf die Kunst, die sie lieben, schimpfen gestenreich, schubsen sich aus ihren Rollen und versuchen dann verzweifelt, wieder hineinzukriechen. Dabei blicken sie immer wieder hilfesuchend in Richtung Zuschauer. Doch die haben keinen Trost für sie, nur lautes Gelächter, das die leise Ahnung übertönen will, wie viel von ihnen selbst gerade auf dieser kleinen Bühne ans Licht gezerrt wird.
Claudia Reinhard, (FR, 13.9.2015)



5 von 5 Punkten: Das Stadtmagazin FRIZZ gibt unserer Produktion ein dickes 'Like':

Die Inszenierung des Kellertheaters liefert einen rundum gelungenen Abend: Knackige Dialoge, hohe Dynamik und extrem kurzweilig. Dafür steht der irritierte Blick auf die Uhr am Ende der 85 Minuten (ohne Pause): 'Was - schon vorbei?'
Jürgen Mai, FRIZZ 11/2015)



Das Journal Frankfurt hat uns im Oktober unter die TOP 3 PREMIEREN gewählt. Alexander Jürgs gibt eine klare Kuck-Empfehlung:

Die Inszenierung hat Tempo, ist komisch und kurzweilig. (...) Wer Rezas großartiges Stück entdecken oder wieder sehen möchte, kommt hier sehr auf seine Kosten.
Alexander Jürgs, Journal Frankfurt Oktober 2015)


Wünsch Dir was

Für unsere Version von Frau Bergs Musical gibt Franziska Jentsch eine klare Kuck-Empfehlung – und freut sich nebenbei über das besondere Ambiente des Kellertheaters:

„Das schräge ‚broadwayfähige Musical‘ von Sibylle Berg, 2006 uraufgeführt am Schauspielhaus Zürich, wurde jetzt von Regisseurin Bettina Sachs auf die kleine Bühne des urigen Gewölbekellers gebracht. Das Ensemble spielt mit Witz und Hingabe, unterstützt von einem originellen videoanimierten Bühnenbild und eigens komponierter Musik. Es geht um Illusionen und Maßlosigkeit und um durchaus kritische Seitenhiebe gegen alle Religionen. Sehenswert!“
Franziska Jentsch, FRIZZ Magazin Ausgabe 3/2015


Hauptsache Arbeit

Winnie Geipert ist sehr von den depraviert-romantischen und schönen Momenten angetan

Ratten am Ruder

[...] Die Begegnungen der depressiven trinkenden Kettenraucherin (Nadja Werner) mit dem sich selbstkasteienden Marathonläufer (Tobias Sütterlin) sind das Highlight. Wer in diesem Tollhaus aufeinander losgelassenen Figuren den Überblick sucht, sollte sich an Sven Kube den immer präsenten Motivator halten, der ruhende Pol der Inszenierung.
Winnie Geipert, Strandgut, 6.8.2013


Doris Stickler hebt in ihrer Kritik hervor, wie nah unsere Inszenierung an den bereits existierenden Verhältnissen der Arbeitswelt ist:

[...] Das mitreißend gespielte und eindringlich rasant inszenierte Stück macht nur zu deutlich, wie nahe die alptraumhaften Verhältnisse bereits der Wirklichkeit sind. Nicht zuletzt, weil zwei kommentierende Rattengestalten das Ausmaß an Fremdbestimmung und Selbstausbeutung mit handfesten Fakten vor Augen führen.
Doris Stickler, Frizz Stadtmagazin, Ausgabe Juli 2013


Jürgen Richter lobt die Fülle überraschender wie überzeugender Sentenzen

Eine Schifffahrt ist nicht lustig

[...] Sarkastisch, zynisch, makaber wird diese misanthropische Weltwahrnehmung begründet und lässt keine klassenkämpferische Positionierung zu. (...) Und sie schafft eine spielerisch kommentierende Klammer mit zwei höhnischen Ratten, welche die Käfiggesellschaft tänzerisch umkreisen und immer wieder die Pointen zu ihrem Verhalten liefern.
Jürgen Richter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.6.2013, S.38

Joachim Schreiner identifiziert einen Schuss Brecht und hebt die Leistung der Schauspieler hervor

Mit voller Fahrt in die Katastrophe

[...]Das ist Lehrtheater im besten Sinne. Was ziemlich trocken und verquast klingen mag, ist in der Aufführung auch schon mal ein ordentlicher Spaß und der Leistung der Schauspieler zu verdanken. Die teils beklemmende Inszenierung läuft mit der Präzision eines Uhrwerks ab.
Joachim Schreiner, Frankfurter Neue Presse, 2.7.2013

Kleiner Mann - Was nun?


Jürgen Richter hebt insbesondere die große Werktreue der Inszenierung hervor, die auf die sozialen Nöte der Zwischenkriegszeit fokussiert:

Brettspiel auf der Bühne

[...] Wie in Falladas Romanvorlage macht dem kleinen Mann nicht nur die Ausbeutung am Arbeitsplatz zu schaffen - es ist die allgemeine Auslieferung des Einzelnen an neugierige Nachbarn, fühllose Eltern, intrigante Kollegen, die ihn lähmt und an der Selbstverwirklichung hindert. [...] Gegen solche Abhängigkeitsverhältnisse begehren die einen auf durch Unvernunft, die anderen machen sich die Regeln des aus Lüge und Betrug basierenden Systems zunutze.
Jürgen Richter Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. März 2012


Laut Sylvia Staude von der FR schafft es das Kellertheater immer wieder seine Stärken auszuspielen, auch in »Kleiner Mann, was nun?«

Ohne Federlesen

[...] ist es die feine Ensembleleistung eines Theaters [...]. Hans Falladas Roman über die Erpessbarkeit des Arbeitnehmers in Zeiten der Wirtschaftskrise [...] ist immer irgendwo und in irgendeiner Branche aktuell. Sina Hoppe ist Emma, und sie zeigt genau das richtige Maß an Zuversicht und Widerstandskraft. Alle anderen Akteure müssen zwei, drei, vier Rollen ausfüllen, auch mal in sekundenschneller Geschlechtsumwandlung. In der Kellertheater-Inszenierung [...] sind seine Chefs und seine Kunden ein Gruselkabinett aus den eigenen Wohstand so selbstverständlich Nehmenden, dass sie den (ärmeren) Menschen gar nicht mehr sehen. Egoismus ist das Motto der Zeit. Es geht im Keller zügig voran mit dem unaufhaltsamen Abstieg des Johannes Pinneberg.
Sylvia Staude Frankfurter Rundschau vom 27. Feb. 2012, Feuilleton Seite 24

Helges Leben


Jamal Tuschik von der Frankfurter Rundschau lobt in seiner Kritik unserer Inszenierung von »Helges Leben« als reife Leistung und resümiert:

Bei Tapirs wird gekrault

Und der Tod trägt Fummel: »Helges Leben« von Sybille Berg im Frankfurter Kellertheater
[...] »Helges Leben« hat viele Rollen, die meisten sind so traurig wie die »Angst« in Gestalt von Daniel Silberhorn. ER bringt Helge das Alphabet des Lebens bei. Das vergisst die arme Haut auf dem Totenbett exakt so wie jeder Klippschüler. Es soll unbedingt die Neustarttaste gedrückt werden, doch dazu fehlt dem Tod und seinen Gästen die Geduld. Sie haben alles gesehen - und auch noch einmal erklärt bekommen, auf einer Leinwand als Tafel.
Das alles kommt so maximalistisch an, dass man erst einmal gar nichts anderes denken kann als das Nahegelegte. So stellt sich eine reife Leistung dar.
Jamal Tuschik Frankfurter Rundschau


Die Frankfurter Neue Presse lobt in unserer Inszenierung von Helges Leben insbesondere die Ensembleleistung und hebt die komischen Aspekte hervor:

Wenn die Ängste fachsimpeln

Bettina Sachs inszenierte im Kellertheater Frankfurt Sibylle Bergs »Helges Leben - ein schönes Theaterstück«

[...] Wenn die »Ängste« fachsimpeln damit Helge und Tina »es« endlich ungestört tun können, ist es allemal komisch. Was das Stück im Kellertheater zum Erfolg macht, ist vor allem, wie flott und großzügig das Ensemble die dramaturgischen Bausteine mit Musik, Todes-Gesang und Tanznummern ausspielt. Sehr hübsch und kurzweilig!
Frankfurter Neue Presse, 7.09.11

Fellinis La Strada


Besonders die schauspielerische Leistung und die Personenführung stellt das Magazin Strandgut bei unserer Inszenierung von »La Strada« als bemerkenswert heraus.

Die Heilige und das Tier

Keller Theater: La Strada - Das Lied der Straße
[...]

Hoppes Blicke und Gesten, ihre unschuldig-naive Art unverfälschte Freude zu zeigen und tiefe Bedrückung mitzuteilen, rühren und faszinieren von der ersten Sekunde an. Ein Hauch, ach: ein Häuchchen weniger Clownerie - und wir sänken auf die Kniee, die heilige Giulietta anzubeten. Ein Lob aber auch dem Bühnen-Zampano (Lars Tonhausen) - ein Vieh und Säufer in Personalunion, aber auch ein Getriebener. Und einer Ewgenija Weiß, der die poetische Rolle des so sensiblen wie naseweisen Artisten Matto auf den filigranen Leib geschrieben scheint. Regisseur Sven Kube fokussiert die Binnengefühle seiner Protagonisten.[...]
Strandgut, Stadtmagazin Frankfurt, Feb. 2011

Stringberg - eine Collage


Differenziert schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung in einer Besprechung unserer Collage aus Strindbergtexten und hebt besonders die choreographische und mimische Leistung heraus:

Die Tränen der Seeleute

Strindberg-Collage im Frankfurter Kellertheater
Die von Stefan Militzer aufgenommene Spur durch »Rausch«, »Totentanz« und die »Nach Damaskus«-Trilogie zeigt den vom Naturalisten zum Expressionisten gewandelten Dramatiker und Romanautor als humanistisch wie misanthropisch inspirierten Zeitgenossen, der die Einsamkeit fürchtet und nicht den Tod [...].

Das Ensemble sucht die von sozialer Hoffnungslosigkeit und persönlichen Katastrophen genährte kreative Depression des Autors körperlich umzusetzen mit einer Choreographie aus Flucht- und Angriffbewegungen, mit dem stetigen Wechsel aus Vereinzelung und Annäherung bis zum Infight und hat mit der Umsetzung des verbal überlieferten Aufbegehrens in mimische und gestische Ausdrücke Schwerarbeit zu leisten.
Jürgen Richter Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.01.2011, Nr. 9 / Seite 39

Der Hammermörder


Stefan Michalzik von der Frankfurter Rundschau stellt in seiner Kritik unserer Inszenierung von »Der Hammermörder« insbesondere die individuelle Personencharakteristik der beiden Protagonisten heraus:

Ein eindeutiger Fall

»Der Hammermörder« im Kellertheater Frankfurt
Unheilschwanger hält der Schauspieler Sven Kube die Dienstwaffe gleich zu Anfang einen Moment in den Händen. Am Ende, als sich die Fahndungs-Schlinge zuzieht, wird der Polizist Frau, Kinder und sich selbst erschießen. Der Mann präsentiert sich vom ersten Moment an als veritabler Kotzbrocken. Die Liebe zu seinen Kindern scheint seine einzige menschliche Qualität zu sein. Sie ist freilich ins Manische gesteigert[...] Ohnmachtsgefühle und Allmachtsfantasien überlagern sich in unseliger Weise. Geld wird mit Potenz gleichgesetzt, Verführung und sexuelle Gewalt liegen nah beieinander.

Sabine Knauber als Frau lässt sich zwar bisweilen von Träumen wie dem einer Familienreise nach Italien mitreißen, doch ist sie es, die den Mann immer wieder vergebens auf den Boden einer Wirklichkeit von offenen Rechnungen und gesperrtem Konto zurückzuholen sucht.
Stefan Michalzik Frankfurter Rundschau, 7. Juni 2010

Was Ihr Wollt


Judith von Sternburg von der Frankfurter Rundschau empfiehlt den Besuch von »Was Ihr Wollt« als Ausgehtipp unter Anderen mit folgenden Worten wegen der Frische und Kurzweiligkeit der Inszenierung

Das kommt gut: Bühne

[..] Dass beispielsweise William Shakespeares Evergreen 'Was ihr wollt' keine Rarität auf dem Spielplan darstellt, ist kein Hinderungsgrund für den Besuch. Im Gegenteil. [..] Martin Sonnabends Inszenierung für das Frankfurter Kellertheater hat insofern nicht nur den Vorteil, dass sie frisch und gewitzt, unaufwändig und ausgefeilt ist. Sie ist auch vor allem gegen Ende ziemlich zügig. Die längliche Auflösung nach dem Vergnügen - wer ist nun eine Frau, wer ist ein Mann, wer ist miteinander verwandt, wer ist miteinander verkracht und wer wird am Ende heiraten - bereitet damit keineswegs den üblichen Verdruss.
Judith von Sternburg Frankfurter Rundschau, 23. Juni 2010


Die Frankfurter Allgemeine Zeitung lobt in einer Besprechung unserer Inszenierung von Was Ihr Wollt insbesondere besonders das Vertrauen auf Mimik und Text:

Herz spricht und bricht

William Shakespeares »Was ihr wollt« im Kellertheater
[...]
Die Inszenierung von Martin Sonnabend auf der von weißen Stoffbahnen mal gerahmten, mal unterteilten Bühne macht bewusst, dass die Shakespeare-Texte ohne Bilder auskommen könnten und sich keineswegs antiquiert anhören. Launige Mimik dazu zeichnet die Charaktere schärfer als jede Maske.
Jürgen Richter Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Mai 2010


Judith von Sternburg von der Frankfurter Rundschau hält es für ein Glück, ein wie am ersten Tag frisches »Was ihr wollt« auf der Bühne des Kellertheaters gesehen zu haben:

Wie es euch gefällt

[...] Unter der Regie von Martin Sonnabend [...] gestaltet sich das Verwirrspiel also zwanglos und unvermittelt[...] Die feine Musik von Theo Hoffmann macht klar, dass das lange her ist. Geschickte Kürzungen haben zur Folge, daß die Verwicklungen gemütlich, die Entwicklung dann aber zügig vonstatten geht.

[...]Ansonsten hängt alles von den Darstellern ab. So ist es recht [...] den Narren, den Stephanie Manz mit aller erforderlichen Losgelöstheit herumtollen läßt[...] Malvolio von Michael Kehr, der hinter dem peinlichsten Möchtegern-Aufsteiger der Weltliteratur den zagenden Tropf sichtbar macht und dort die Combo seiner Peiniger: Kai Thomas und Volker Schneider als Rüpel von Adel[...] Es gibt keine Ausfälle [...] Das ist starkes Straßentheater im Innenraum.

[...] Spaß an August Wilhelm Schlegels Sprache, die leicht angespitzt wurde. So lässig das alles ist, nichts wird der Schlamperei anheimgegeben.
Judith von Sternburg Frankfurter Rundschau, 25. Mai 2010

Ibiza - einmal noch!


Die Frankfurter Rundschau hebt in einer Besprechung unserer Inszenierung von Ibiza - einmal noch! besonders die einzelne Personenführung hervor:

Szenen einer Ehe

»Ibiza« im Frankfurter Kellertheater
[...] Bei der Premiere bedauerte das Publikum Herrn H. als »armen Kerl«. - Dies als Hinweis darauf, wie überzeugend Sven Kube den vom Erfüllungsdruck förmlich vom Boden gehobenen Gatten gibt.

[...] Gekonnt illuminiert Bettina Sachs den Lebenshunger der mittleren Jahre mit dem Strohfeuer einer verbrecherisch entfachten Leidenschaft.

[...] Ja, und auch Yvonne Mendl kommt als Andrea tatsächlich so rauschend an, wie man das kennt aus dem Märchen von einer, die auszog, um das in der Heimat abwesende Glück anderswo zu treffen.
Jamal Tuschick Frankfurter Rundschau, 23. November 2009

Harold und Maude


Das Stadtmagazin Frizz Frankfurt empfiehlt unsere Inszenierung von »Harold und Maude« als Stück des Monats und schreibt unter Anderen:

Harold und Maude

[...] Stefan Militzer und Burkhard Sprenker haben den Roadmovie von 1971 aus der Versenkung geholt und den anarchistischen Geist jener Jahre zu neuer Blüte gebracht. Der ebenso witzigen und kurzweiligen Inszenierung wird sich kein Zuschauer entziehen können.
Doris Stickler Frizz Magazin, November 2009

Die Mausefalle


Das Stadtmagazin Frizz Frankfurt empfiehlt unsere Inszenierung der Mausefalle mit folgenden Anmerkungen:

Die Mausefalle

[...] Ein weiterer Pluspunkt des Stücks sind die skurrilen Charaktere, die vom Ensemble des Kellertheaters mit viel Witz und Charme dargestellt werden. Allen voran die pingelige Mrs Boyle (Doris Enders) und der unkenventionelle Mr Wren (Karsten Kosciesza). Nicht nur an langen Winterabenden sei ein Besuch der ebenso amüsanten wie spannenden Inszenierung empfohlen.
Antje Kroll Frizz Magazin, Februar 2009



Die Frankfurter Rundschau hebt in einer Besprechung unserer Inszenierung der Mausefalle von Agatha Christie besonders die klassisch raffinierte Verstrickung des Kriminalfalls hervor:

Wer's glaubt

Agatha Christies Mausefalle im Kellertheater
[...] Dort aber, im St. Martin's Theatre, hatte es bereits mehr als 23000 Aufführungen. Und es läuft und läuft und läuft...
So wird es im Kellertheater wohl nicht kommen, aber eine Weile wird man Vergnügen haben können an dieser Großmutter aller Whodunits. Auf der engen Kellertheaterbühne wurde gar nicht erst versucht, Monkswell Manor nachzubauen. Die alten Möbel, die die Figuren bewundern, sind weiße Kästen, auf denen man nach Bedarf sitzen kann. Und warum auch nicht: Schließlich geht es darum, zu erraten, welcher der Gäste [...] gekommen ist, um zu morden.

[...] Die Dialoge wurde ein wenig modernisiert. Trotzdem führt die Kellertheater-Inszenierung von Regina [Bettina] Sachs zurück in eine Zeit, als es bei Krimis vor allem darum ging, dass sie möglichst raffiniert gebaut sind. [...]
Sylvia Staude Frankfurter Rundschau, 9. Dezember 2008



Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beschäftigt sich in ihrer Kritik zu Inszenierung von Die Mausefalle insbesondere mit der ästhetischen Umsetzung:

Farbenlehre
Weiß wie Schnee aber ohne einen Tropfen Blut: Das Frankfurter Kellertheater spielt Die Mausefalle

[...]
Die aus weißen Wandelementen und ebenso einfarbigen Möbelkuben gestaltete Bühne gibt nun jeden Darsteller die Möglichkeit, die eigene Farbe der Lüge oder den Pastellton einer harmlosen Unehrlichkeit leuchten zu lassen. Die Farbe des Bluts allerdings lässt Regiesseurin Bettina Sachs nicht mitspielen: Immer, wenn es zur Sache geht, blendet sie ein Schattenspiel ein.
Jürgen Richter Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.12.2008

Der Kuss der Spinnenfrau


Das Stadtmagazin Frizz Frankfurt bespricht unsere Inszenierung als mit folgenden Anmerkungen:

Kuss der Spinnenfrau

Regisseur Burkhard Sprenker hat [...]Der Kuss der Spinnenfrau mit wenigen Hilfsmitteln als packendes Drama inszeniert. Dass die Kollision von Vernunft und Gefühl, von politisch-rationaler Strenge und romantischer Empfindsamkeit zum eindrucksvollen, ja geradezu anrührenden Ringen wird, liegt vor allem an der Authentizität, mit der Volker Schneider und Berhanrd Zarembowicz das ungleiche Paar [...] verkörpern.
Doris Stickler Frizz Magazin, November 2008



Die Frankfurter Neue Presse lobt die Inszenierung der Kuss der Spinnenfrau mit folgenden Worten:

Flucht in die Fantasie

Das Kellertheater Frankfurt zeigt eine gelungene Bühnenfassung von «Kuss der Spinnenfrau».
[...]

Dort nimmt ein eiskalt inszeniertes, psychologisch subtil gezeichnetes Psychodrama, basierend auf einem Buch von Manuel Puig von 1976, seinen Lauf:
[...]
Regisseur Burkhard Sprenker greift, um diese Frau präsent zumachen zu einem eindrucksvollen Trick, indem er sie - Romy Martin - im Off erscheinen und sprechen lässt.

[...]Über sparsam gestreute überraschende Enthüllungen gewinnen die Figuren an Tiefe und allmählich die Sympathie des Zuschauers. Schauspielerisch liefern beide Darsteller wahrlich eine Glanzleistung ab.
Joachim Schreiner, Frankfurter Neue Presse, 23.09.08



Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beschäftigt sich in ihrer Kritik zu Inszenierung von Der Kuss der Spinnenfrau mit der düsteren Verließazthmosphäre der Inszenierung:

Im Grab verdämmern
Kuss der Spinnenfrau im Kellertheater

[...]
Regisseur Burkhard Sprenker hat das Gewölbe im Kellertheater fenutzt, um die Zuschauer mit den Akteuren in düsterer Verließathmosphäre zu vereinen und mit dem Lichtwechsel den Ablauf der im Grab verdämmerten Tage im Zeitraffer zu ermitteln. Im Hintergrund illustriert eine mit Schwarzlicht herausgeleuchtete Frauengestalt die von Molina eingebrachte Erzählung eines alten Films.
Jürgen Richter Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.2.2009

Body Snacks


Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hebt in unsrer Inszenierung der Produktion Body Snacks insbesondere das authentische Spiel hervor:

Gleichschaltung und Gruppendynamik
Erstmals zu sehen: "Body Snacks" von Jens Roselt im Frankfurter Kellertheater

[...]
Auch wenn unter der Regie von Sabine Koch und Sven Eric Panitz die Handvoll mehr von Verachtung denn Freundschaft Verbundenen mit komödientauglichen Boshaftigkeiten und sprachlichen Kabinettstückchen glänzen, wird damit der Albdruck eines moralischen Diktats und einer entmündigenden Gruppendynamik keineswegs entschärft. Und wo nicht gleich die Gruselvision eines neuen Fundamentalismus die Gänsehaut auslöst, da reicht schon die Erkenntnis von der längst vollzogenen Gleichschaltung durch Modediktate und Verhaltensnormen in dieser kleinen Gesellschaft von Erfolgsmenschen.

Die Darsteller unterstreichen den Realismus der bösen Vision mit authentischem Ausdruck, die Regie synchronisiert sie durch comicartige Hintergrundprojektionen einer zeitgeistgerechten Umwelt von der Reihenhaussiedlung über den Wohlfühlpark bis zum Fitnessstudio. Diese zusätzliche Dimension ins Bühnenbild brachten Studierende der Fachhochschule Wiesbaden ein.
Jürgen Richter Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 4.05.2008



Zur Premiere der Produktion Body Snacks hebt die Frankfurter Rundschau unter anderen die Gesamtästhetik hervor:

Der Doktor und die Antikörper

[...]Doch bei Bert ist die Transformation nicht ganz geglückt, zumindest hat er sich den Zweifel an der Welt bewahrt. Eine Welt, die im kleinen Kellertheater und unter der Regie von Sabine Koch und Sven Eric Panitz eine beachtliche Größe hat.

[...] Lars-Gorski Tonhausen spielt den irren Doktor mit viel Charme und Witz. Dieser kommt vor allem auch zum Einsatz, indem er aus den Umbau-Pausen zwischen den Szenen eine äußerst vergnügliche Show macht[...]

Die Inszenierung im Kellertheater hat die Stärke, diesem [...] schweren Thema nachdenklich machende und dennoch unterhaltsame Momente abzuringen.
Ben Reichardt Frankfurter Rundschau, 28.04.2008

Die drei Leben der Lucie Cabrol


Das Stadtmagazin Strandgut beschäftigt sich in einer ausführlichen Kritik mit der Inszenierung des Stücks Die drei Leben der Lucie Cabrol und schreibt unter anderen:

Leben nach dem Tod

[...]
Regisseur Andreas Müller findet für jede Unmöglichkeit im Text eine spielerisch anschauliche Übersetzung. Die Berge sind immer nah, über Tisch und Stuhl erklimmen die Schauspieler Gipfel und keinen Augenblick zweifelt man an der Kulisse. Da werden Kühe gemolken, Heu geharkt, Kinder auf die Welt gebracht, alles vor den Augen der verzauberten Zuschauer. Michael Kehr verkörpert die wunderbare Lucie, und er macht das fabelhaft.
[...]
Shirin Sojitrawalla Strandgut, 25.02.2008



Zur Premiere der Produktion Lucie Cabrol hebt die Frankfurter Rundschau unter anderen Folgendes hervor:

Wo der Hahn kräht

[...]
Mit festen Balken, klaren Linien ist auch die Inszenierung im Kellertheater gebaut. Ein paar Stühle und Holztische, die auch Berg und Bett sind (Bühnenbild: Bernhard Zarembowicz), Blecheimer, darin auch mal die rote Farbe, die die Getöteten markiert, Schuhe, die als Platzhalter dienen für die Toten.

Sehr schnell leuchtet ein, dass die herbe Lucie von einem Mann gespielt wird: Michael Kehr zeigt sie als vom Leben zäh Gemachte - und doch immer noch Träumende. Die anderen Darsteller sind in fliegendem Wechsel und durchweg überzeugend Familie, Dorfschullehrer, Widerstandskämpfer, Kuh, Schwein, Huhn (und Pilz!). Daniel Höfner (Jean) spielt außerdem Maultrommel, wie man es sich passender für dieses Stück nicht vorstellen könnte.
Sylvia Staude Frankfurter Rundschau, 11.02.2008



Ein weiteres Mal weist die Frankfurter Rundschau auf die Inszenierung von Andreas Müller mit folgenden Worten hin:

Bühne: Das kommt gut

[...]
Die kleinwüchsige Lucie lebt auf dem Land, dort melkt sie, macht Heu, schrubbt den Boden - und das Kellertheater sorgt ohne viel Kulisse oder Requisiten dafür, dass das richtige Bauernhof-Feeling entsteht. [...]
Und Andreas Müller hat jetzt im Kellertheater eine flexible Schauspielerschar dazu gebracht, das Schwein und das Huhn, die Kuh und den Röhrling zu geben, dazu Lucies Familie und Bekannte. [...]
Frankfurter Rundschau, 21.02.2008



Und auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung erliegt dem dörflichen Charme der Inszenierung und schreibt:

Passionsspiel auf dem Bauernhof

[...]
Unter der Regie von Andreas Müller kommt das Kellertheaterensemble nie in die Gefahr oberflächlicher Bauernspiele, die Akteure entledigen sich auch der geforderten Grobheit mit Disziplin. [...]
Dass das naturnahe Leben auch seine animalischen Seiten hat, wird mit der Übernahme von Tierrollen durch die menschlichen Darsteller wie selbstverständlich angedeutet. Und wenn sich mit Michael Kehr ein Mann in Kopftuch und weitem Rock der Titelrolle anverwandt hat, wird das ihrer aussichtslosen erotischen Erwartung nur gerecht. Mit seiner holzschnittartigen Mimik zwischen List und Verbitterung gibt er diesem Passionsspiel ein ganz persönliches Gesicht.
Jürgen Richter Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.04.2008


Schließlich hebt das Stadtmagazin Frizz Frankfurt unsere Inszenierung als ein Stück des Monats mit folgenden Anmerkungen hervor:

[...]
Zeitgeschichte und persönliche Biografien verweben sich in Simon McBurneys Stück, das auf einer Erzählung von John Berger basiert, zu einem poetischen Stoff, dem Andreas Müllers Inszenierung wunderbar gerecht wird: Die Schauspielerinnen und Schauspieler schlüpfen in die unterschiedlichsten Rollen, verkörpern mit großer Selbstverständlichkeit auch Tiere und Pflanzen. Michael Kehr stellt Lucies ebenso widerborstigen wie liebenswerten Charakter mit großer Intensität dar. Die Inszenierung erzählt von der Kraft der Fantasie, die hilft, das Leben zu meistern. persönliches Gesicht.
Antje Kroll Frizz Magazin, Juni 2008

Kallmeidrobbe


Zur Premiere der Produktion Kallmeidrobbe merkt die Frankfurter Rundschau folgendes an:

Bleiwe se noch e bisse
Die Hesselbachs im Kellertheater Frankfurt

[...]
Doris Enders gibt die Mama als heimliche Chefin,[...]. Sie ist noch mehr von sich eingenommen als der Patron, dessen Buchhalter Münzenberger im Kellertheater nicht, wie im Original, schwäbelt, sondern schnackt. Kai Thomas füllt die Rolle des Pedanten mit Fliege (die man jederzeit auch für eine Meise halten kann) famos aus. Komischer als er kommt im Kellertheater keiner an.

[...]

Wie der seine Frau endgültig und tiefernst nicht mehr haben will, das ist köstlich. Sehr gelungen ist die Szene, in der das fachliche Unvermögen des Fräulein Pinella (Miriam Zeiss) nach Ansicht ihres Brötchengebers von anderen Vorzügen ganz und gar ausgeglichen ist. [...]


Jamal Tuschik Frankfurter Rundschau, 23.10.2007

Der Liebhaber


Die Produktion Der Liebhaber fand in der Frankfurter Rundschau folgende Besprechung:

Ein Kampf mit Sieger
Pinters Liebhaber im Kellertheater Frankfurt

[...]
Hier empfängt Volker Schneider das Publikum im Foyer: als Sarah an einer Stripstange. Diese Travestie gibt dem Spiel die Richtung vor. Sie schafft eine unerwartete Spannung und verschleiert den gleichermaßen heiklen und banalen Ausgangspunkt der Vorlage.

[...]

In der Inszenierung von Burkhard Sprenker scheint das Stück auf der Spitze einer Sehnsuchtspyramide stattzufinden, die Schneider mit seinem Anverwandlungseifer errichtet.

[...]


Jamal Tuschik Frankfurter Rundschau, 24.09.2007

Ein Sommernachtstraum


Die Produktion Ein Sommernachtstraum fand in der Frankfurter Rundschau folgende Besprechung:

Pirat Pyramus
Im Frankfurter Kellertheater sind Shakespeares Handwerker los

[...]
Der Regisseur Martin Sonnabend gibt im Kellertheater Zettel diesen Raum - und Michael Kehr nutzt ihn, ist ein gewitzter Esel in Titanias Hängematte und ein martialischer Pyramus mit einem Piraten-Bart, um den ihn Errol Flynn beneidet hätte. Aber auch seine Handwerker-Kollegen unterhalten den Athener Hof ebenso gut wie die Zuschauer im Gewölbe.

[...]

Flott wird hier der Sommernachtstraum geträumt, das Hofgeplänkel ist gekürzt, schon bald irren die vier Liebenden durch den Wald. Die beiden Männer, die beiden Frauen sind jeweils gleich angezogen, so dass auf einen Blick klar werden kann: Es ist Zufall, wo die Liebe gerade hinfällt. Und nur Oberons Intervention geschuldet, dass sich die Paare zuletzt so gut fügen.

Eine Modernisierung à la Vier Liebende flüchten in den Frankfurter Stadtwald wurde trotz Frau-Rauscher-Lied nicht forciert, aber mancher Shakespearesche Satz liest sich ganz von selbst erschreckend aktuell.
Sylvia Staude Frankfurter Rundschau, 04.05.2007

Leben wie im Märchen - das trifft immer die Anderen


Zu unserem Märchenabend Leben wie im Märchen - das trifft immer die Anderen schreibt die Frankfurter Rundschau:

Wie der Pechvogel einmal dachte, er hätte Glück
Christian Mayer und Gabriele Kloberdanz erzählen im Frankfurter Kellertheater von der Macht des Schicksals

[...]
Eigentlich aber brauchen sie nur sich und Grimms Märchen vom Teufel mit den drei goldenen Haaren und der Jungfrau Maleen. Die präsentieren sie elegant verwoben und unverhohlen als Kunstprodukte. Und doch möchte man meinen, die nächste fabelhafte Wendung würde ihnen in diesem Augenblick erst einfallen. Das muss das Professionelle am professionellen Märchenerzählen sein. Vor allem aber möchte man gerne unbedingt sofort noch mehr hören, und da ist es schon vorbei.
Frankfurter Rundschau, 13.04.2007

Der Weihnachtsmann ist ein alter Drecksack


Zur unserer Produktion Der Weihnachtsmann ist ein alter Drecksack schreibt die Frankfurter Rundschau:

Kröte in Schnaps
Weihnachts-Tohuwabohu im Frankfurter Kellertheater

[...]
Der Heilige Abend in den Räumen einer Pariser Telefonseelsorge entwickelt sich hier zur Tour de Force durch Abgründe und Skurrilitäten. [...]

[...]außerhalb Frankreichs ist der Stoff nie so recht bekannt geworden. Die Frankfurter Aufführung unter der Regie von Sabine Koch und Sven Eric Panitz hat die Chance, hieran etwas zu ändern.

Das Team setzt das Stück als fulminant-komische Groteske um, ohne den Holzweg des reinen Klamauks zu gehen, den die Handlung anbietet. Bei allem Slapstick, bei allem Chaos, erweisen sich die Charaktere letztlich als zutiefst tragische Gestalten, die selbst in ihrer Überspitzung noch sehr real und verletzlich daherkommen. Und dennoch den Zuschauer nicht nötigen, sein Lachen zu verschlucken.

Wer also die Nase voll hat vom besinnlich-stillen Weihnachtsabend, der sollte sich Der Weihnachtsmann ist ein alter Drecksack unbedingt ansehen. Hier geht es im Grunde nur unwesentlich schlimmer als daheim zu, dafür aber konsequenter.
Daniel Bartetzko, Frankfurter Rundschau, 27.11.2006



Zur gleichen Inszenierung beschäftigt sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit den Genre des Stückes in folgenden Worten:

Weihnachtsmann mit Pistole
Festgroteske im Kellertheater

[...] Die Salonkomödie hat sich zur Proletenposse gewandelt. Das Fernsehen macht es täglich vor - und in diesem Fall ist es vielleicht die adäquate Reaktion auf die Trivialisierung von Weihnachten. [...]
Jürgen Richter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.2006

Jeanne: dark


Zur Pemiere der Produktion Jeanne: dark schreibt die Frankfurter Rundschau:

Heilige im Kuckucksnest

[...] wenn die Insassinnen über die Gründe und Konsequenzen der Selbstverbrennung von Petula (Katharina Hofmann) raunen und von ihren Schreien unterbrochen werden - dann entsteht tatsächlich Gänsehautatmosphäre. [...]

Das führt dank eines schräg-dekadenten Erzbischofs (Walter Jauernich) und eines verhuschten Kronprinzen (Martin Sonnabend) zu schrillen, David-Lynch-haften Szenen, die gut als Illustration der Halluzinationen der Mädchen funktionieren. [...]
Steven Geyer, Frankfurter Rundschau, 15.3.2006



zur gleichen Inszenierung findet sich in der Frankfurter Allgemeine Zeitung folgende Kritik:

Autoritäten in Kutte und Kittel

[...] Die Darsteller, die der Doppelbödigkeit ihres Auftritts teilweise durch Doppelrollen entsprechen, schaffen in dem mit Soundtracks und Kostümen der Zeit des Vietnamkriegs zugeordneten Drama eine beklemmende Differenz zwischen den Fronten. Mit mehreren Gesichtern geben sie einem von Überzeugung, von exklusiven Wissen unanreifbaren Charakter Kontur.[...]
Jürgen Richter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.04.2006

Erinnerungen an Le Touquet


Bei der Aufführung des Krimis Erinnerung an Le Touquet findet die Frankfurter Allgemeine Zeitung bemerkenswert:

Krimi mit Tippzettel

[...] In der Inszenierung von Doris Enders funktioniert die gute alte Sherlock-Holmes-Methode, bei der der schlaue Kopf dem Assistenten seine Erkenntnisse mitteilt und somit Leser respektive Zuschauer auf dem laufenden hält. Den Rest schaffen die Mitwirkenden mit ihren Beiträgen zum Dorfklatsch. Das Publikum darf staunen über ein Beziehungsdrama, zu dem noch die letzte Randperson Bezug hat.[...]
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.12.2005



Zur Aufführung des Krimis Erinnerung an Le Touquet schreibt die Frankfurter Rundschau:

Wer war Antoine?

[...] An allen Ecken lauern in Erinnerung an Le Touquet, das Doris Enders im Kellertheater inszeniert hat, falsche Fährten. "Er ist mit ihr in den Keller gegangen", sagt Fanny Severin, als Eschwiller nach ihrem Mann fragt, "es ist wie eine Obsession und wenn sie rauskommen, sind sie wie Prinzessinnen", sagt sie weiter und meint die alten Schreibmaschinen, die ihr Mann anhäuft.

Auch das Publikum muss sich einen Weg durch den Spurendschungel schlagen, soll es doch in der Pause einen Tipp abgeben, wer der Mörder ist. Das hat Vorteile. Denn auf dem Tippzettel sind alle Einwohner verzeichnet, so dass dieser einen Überblick über die immerhin zwölf Mitwirkenden gibt. Außerdem macht Mitraten auch dann noch aufmerksam, wenn man längst den Faden verloren hat.
[...]
Freunde von Krimi-Klischees sind gut aufgehoben.
Andrea Heinze, Frankfurter Rundschau, 01.12.2005

Der Polenweiher


Zur Premiere des Polenweihers schreibt die Frankfurter Rundschau:

Flotter Knilch aus der Kreisstadt

[...]
Sven Kube spielt den Kommissar mit scharfem Scheitel und im Schupomantel als eifrigen Vorteilsnehmer. Der flotte Knilch aus der Kreisstadt fällt immer auf die Füße, gleich wie sich das Rad der Geschichte dreht.
[...]
Das ist Thomas Strittmatters Geschichte, die im Kellertheater mit großem personalen Aufwand von Andreas Müller eindrucksvoll inszeniert wird. Während Erwin, grobschlächtig und maulfaul, als Monument der Unbeweglichkeit kaum einen Spielraum hat, tritt der Korbflechter Joachim wie ein hoch fliegender Händler im Gerechtigkeitsbusiness auf. An sich der reine Tor und tödlich bedroht vom nationalsozialistischen Erbgutfanatismus, zeigt er sich doch in seinem Milieu mächtig behände. Michael Kehr zeigt ihn so. Man sieht einen Athleten in Lumpen, das ist stark.
[...]
Indes nähern sich die Gesunden, lauter Betretene, der Klippe wie Lemminge. Sie singen Kein schöner Land [...]. Der Pfarrer (Hansjörg Graf) dirigiert den Chor. Man reißt sich am Riemen, trinkt in der Wirtschaft. Die Frauen streichen ihre Hände an Kittelschürzen ab. Sie deuten so an, dass sie im Leben nicht viel mehr ausrichten können als Speck auf den Tisch zu bringen.
[...]
Jamal Tuschik, Frankfurter Rundschau, 25.09.2005

Push Up 1-3


Die Frankfurter Rundschau bewertet in ihrer Kritik die Inszenierung von Push Up 1-3 wie folgt:

Fit für Delhi

[...]
Push Up 1-3 heißt das Stück von Roland Schimmelpfennig: es handelt von Bürokrieg in einem weltweit handelnden Konzern.
[...]
Die gemeinsam mit Sven Eric Panitz auch Regie führende Sabine Koch glänzt in dieser Rolle, wenn sie eine von Sabine Knauber gespielte jüngere Rivalin (im Kampf um Kramer) gespielte Sabine beruflich abbügelt.
[...]
Stephanie Manz stellt Patrizia pythonhaft dar. Wie eine Sportlerin setzt sie ihr körperliches Potenzial ausholend ein. [...]
Das ganze teilt sich dem Zuschauer in hyperrealistischer Manier mit. Es wirkt wie eine überbelichtete Aufnahme. Man sieht nur Panzer: funkelnde Rüstungen, und heftige Durchmärsche, die das Publikum hundert Minuten lang bannen.
Jamal Tuschik, Frankfurter Rundschau, 20.4.2005



Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beschreibt die Inszenierung mit folgenden Worten:

Kampfzone Büro

[...]
Das Büro, für einen Großteil der Frankfurter längst zur zweiten Heimat geworden, mutiert im Kellertheater zur Arena. Die Globalisierung fungiert als Zauberwort, das allen Chancen verspricht und den meisten Enttäuschung bringt. Der Einsatz - das Privatleben - ist in jedem Fall futsch. In früheren Dramen war das eine grüne Witwe zu Hause, hier sind es Computerkoryphäen mit virtuellem Ersatz für fehlende persönliche Kontakte. Die zu privaten Versagern geschrumpften Karrierekanonen jedenfalls wirken mit ihrem Habitus und ihrer Mimik so authentisch, daß man alle ihre vulgären oder überspannten Formulierungen ihren - normalerweise - unausgesprochenen Gedanken gutschreiben möchte.
Jürgen Richter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.4.05
 

Der Geizige


An der Moliere-Inszenierung findet die Frankfurter Rundschau folgendes bemerkenswert:

Geld macht den Schwachen stark

Jetzt im Frankfurter Kellertheater, in der Inszenierung von Doris Enders, ist Martin Sonnabend in der Rolle zu sehen - ein Glücksfall für die Aufführung.
[...]
Michael Kehr legt die Figur wunderbar zweideutig und tuntig an, ohne je schlüpfrig zu sein; das Changieren zwischen den Geschlechtern spiegelt vielmehr das Doppelbödige der Intriganz selber.
[...]
Und ein weiterer Lichtblick ist Elise von Antje Mrozik, die sich als feine Komödiantin erweist, freilich auch, weil sie frecher, pfiffiger und energischer sein darf als in der Vorlage.
Jutta Baier, Frankfurter Rundschau, 16.2.2005

Zwei Links, Zwei Rechts, Eins Fallenlassen

Ratlos in allen Rollen

[...]2 rechts - 2 links - 1 fallenlassen ist ein bemerkenswert anschaulicher Beitrag in einer Auseinandersetzung, der sich keiner entziehen kann, es sei denn, er überdehnt eine Ich-AG bis zur vollendeten Vereinzelung.
Jamal Tuschik, Frankfurter Rundschau, 24.11.2004


Zwei rechts, zwei links

[...]Das Kellertheater spielt in der Eigenproduktion 2 rechts - 2 links - 1 fallenlassen die Möglichkeiten durch, die beim Abweichen vom vertrauten Strickmuster in der Zweierbeziehung drohen. Unter Regie von Marion Heim wird nur angedeutet, daß sich die Frau im Beruf gut schlägt, aber ausführlich ausgespielt, daß sich der Mann im Haus vor allem selbst schlägt[...].
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.11.04
 


Auf den Rollentausch ein paar Bier

[...]Marion Heim hat vieles an Konfliktstoffen zusammengetragen, die das tägliche Zusammensein grau werden lassen. Dabei beweist die regieführende Autorin in ihrer Komödie viel Feinefühl, pointierten Witz und Ironie, wenn sie die starren Denk- und Lebensstrukturen ihrer Figuren enttarnt, was nicht immer gelingt. Die Akteure spielen überzeugend. Verleihen doch die Darsteller - auch Gisela Piero in der Rolle der treu ergebenen Gattin des erzkonservativen Herrn Rötzel - ihren Figuren allerhand reizvolle Facetten.
Thomas Ungeheuer, Frankfurter Neue Presse, 25.11.04
 

Ackermanns Traum

Vom Kapitän der sinkenden Volkswirtschaft

[...]Dabei wird ein Chaos aus diensteifrig, aber planlos rotierenden Matrosen und blasierten, aber von der Katastrophe faszinierten Reisenden ausgemalt, in dem die surrealen Spitzen vom geröchelten La Paloma bis zur Balletteinlage eines Rettungsschwimmerinnen-Trios den traumhaften Charakter des traumatischen Geschehens bestätigen.

Ähnlich irrational geht es zu im vorangegangenen Stück "Der Traum des Josef Ackermann". Hier sitzt der erste Mann der sinkenden Volkswirtschaft wie der erste Mann auf dem sinkenden Ozeanriesen zusammen mit den Kollegen Esser und Funk im Gefängnis die Strafe für den Mannesmann-Deal ab. Wenn er sich in der Zelle mit Assistentin, professionell geführtem Terminplan vom Hofgang bis zum Tütenkleben und kühnen Plänen für das privatisierte Gefängniswesen die gewohnte Existenz als Entscheider erhält, ist entweder mit seiner Situation oder mit seiner Wahrnehmung etwas nicht normal[...].
Jürgen Richter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.10.2004

Maleen: Voll Ins Auge

Nur weil ich den Falschen liebte

[...]Nach Erklärungen für die Tat sucht sie in "Voll ins Auge" nicht. Aber auch anklagen will sie nicht. Statt dessen begegneten den Zuhörern nun bei der szenischen Lesung des Stücks sieben Personen, die in auf authentischen Zeugenaussagen basierenden Monologen ihre Sicht der Tragödie wiedergeben. Sieben Blicke auf ein zerstörtes Lebens, die so begrenzt sind wie die Sprache, deren sich die Figuren bedienen[...].

Kühl und deshalb um so ergreifender wirkte die dokumentarisch anmutende Anhörung, deren innerer Dramaturgie keine äußere aufgezwungen werden brauchte. Für das Unfaßbare, das aus dem banalen Alltag, aus urmenschlichen Bedürfnissen erwuchs und offenbar jederzeit erwachsen kann, gibt es keine Erklärung, das Unbehagen und der Zorn bleiben unaufgelöst. [...]
Kristina Michaelis, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.04.2004

Macbeth

Macbeth, der hat ein Messer

[...]Eigentlich ist die Lady der Boss. Das hat Shakespeare so gewollt, und so inszeniert es auch das Ensemble des Frankfurter Kellertheaters. Sabine Koch ist eine tolle Lady Macbeth: Sie umgarnt, schmeichelt, bewundert, flötet und gurrt - so lange, bis ihr Gatte zum Mord bereit ist. [...]

Regisseur Andreas Müller spickt das klassische Melodram mit modernen Einfällen[...]
[...]schlürft Burkhard Sprenker als trauriger Clown über die Bühne - und sorgt für Gänsehautstimmung, indem er leise Maikäfer flieg intoniert[...].
Yvonne Riebell, Frankfurter Rundschau, 17.02.2003


Rollentausch bei Shakespeare

[...] Dennoch hat die Junge Bühne Frankfurt einen faszinierenden "Macbeth" einstudiert. Faszinierend dank des Hexenfünfmaleins, das Diana Mantzsch, Angelika Bittermann, Johanna Lambach und Uli Pletsch unter Führung von Daniela Vollhardt als Hexenmutter Hekate bestreiten. Sie räkeln sich nicht nur auf der Heide, um Ehrgeizlinge zu bestricken, sondern schlüpfen in Gestapo-Mäntel, um Macduffs Familie abzuführen, oder in Arztkittel, um einer Höllengeburt zu assistieren. Sie verwandeln sich in alte Frauen, Dirnen und gedungene Mörder und bleiben doch stets dieselben Schicksalsschwestern. Hexen sind überall, niemand kann ihnen entgehen, schon gar nicht ein Macbeth, der seinen eigenen Wünschen nicht gewachsen ist[...].
Claudia SchülkeFrankfurter Allgemeine Zeitung, 20.02.2003

Der Reigen

Schon wieder sagst du Sie

[...]
Sascha Weipert hat mit seiner Reigen-Inszenierung im Kellertheater [...] den Ehrgeiz gehabt, die Szenen nicht im Wien der Jahrhundertwende zu belassen, sondern sie in die Gegenwart zu holen. Er verändert die berufliche Zuordnung seiner Typen: Statt des süßen Mädels zeigt er die Studentin, statt des Grafen den Minister. Die Dialoge hat er zwar rigoros zusammengestrichen, aber sie lassen sich dennoch wiedererkennen. Und er hat neue Handlungselemente hinzugefügt: So sieht sich die Ehefrau der sexuellen Attacke ihres Manns ausgerechnet auf dem Bett ausgesetzt, unter dem ihr Liebhaber auf seine Chance wartet. Manchmal hatte der Regisseur hübsche Einfälle, etwa wenn er die männlich-weiblichen Aktiv-/Passiv-Rollen zwischen dem angeblich schüchternen Studenten und der routiniert verführenden Ehefrau gegenüber dem Original tauscht.

[...] In diesem Reigen überzeugten vor allem Stephanie Manz als Ehefrau und [Sven Kube] als mißgelaunter Filmregisseur.
Adolf Fink, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.03.2002

Xmas Project 2, Return of the angels

Wenn Engel reisen

[...]Das Ganze ist im Stil einer Revue mit gelegentlichen kabarettistischen Seitenhieben inszeniert. Vor allem die Schauspieler amüsieren sich prächtig, hüpfen barfuß im Nachthemd mit goldenen Flügeln im wattewolkigen Himmel herum. Und auch das Publikum versteht die Botschaft wohl: Die Engel da im Himmel, das sind wir alle. Amüsiert euch, feiert, freut euch aufs Fest, aber vergeßt nicht die, die am Rande stehen. [...]
Christoph Schütte, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.11.2001
Das Kellertheater wird unterstützt von der Stadt Frankfurt am Main (www.kultur-frankfurt.de)